Freitag, 21. September 2012

Kritik zu: "Der Diktator"


DVD-Start:

Verleih: 20.09.2012
Verkauf: 20.09.2012

EXTRAS:

Gelöschte und erweiterte Szenen; Interview mit Larry King

REGIE:

Larry Charles ("Brüno")

CAST: 

Sacha Baron Cohen ("Borat"), Megan Fox ("Transformers"), Anna Faris ("Der perfekte Ex"), Ben Kingsley ("Hugo Cabret"), John C. Reilly ("Walk Hard"), Bobby Lee ("Hard Breakers")

INHALT:

Bundeskanzlerin Angela Merkel, US-Präsident Barack Obama, Premierminister David Cameron und viele andere Staatschefs eint dasselbe Ziel: Sie wollen endgültig den Kampf gegen Diktatoren und Terroristen gewinnen. Mit Saddam Hussein, Osama Bin Laden und Muammar al-Gaddafi sind ihnen bereits dicke Fische ins Netz gegangen. Doch dem grausamsten aller DIktatoren konnten sie noch nicht das Handwerk legen: General Aladeen (Sacha Baron Cohen). Der Diktator von Wadiya hält nichts von Menschenrechten und nennt die USA nur "den Geburtsort von Aids". Eine 14-stündige Rede vor den Vereinten Nationen will Aladeen dazu nutzen, um der Welt seine Macht zu demonstrieren sowie für sein Atomprogramm zu werben. Doch bevor der Diktator in New York seine Rede halten kann, wird er entführt und durch einen debilen Ziegenhirten ersetzt.

 

KRITIK:

Sacha Baron Cohen ist ein Meister der Inszenierung. Um für seine Komödie BRÜNO zu werben, seilte er sich 2009 bei den MTV Movie Awards von der Bühnendecke ab und landete, als schwuler Modereporter verkleidet, mit seinem fast nackten Hinterteil im Gesicht von Rapper Eminem. Dieser rastete daraufhin aus, der Medienaufschrei war groß (erst einige Monate später kam heraus, dass alles abgesprochen war) - kurzum: perfekte PR.

Für DER DIKTATOR perfektionierte Cohen nun seine Werbemaschinerie. Als General Aladeen verkleidet bezog er in Videoclips Stellung zu aktuellen politischen Themen. Zudem kündigte Cohen an, die Oscar-Verleihung 2012 im Diktator-Kostüm zu besuchen, woraufhin die Academy ihn zunächst ausschloss. Als er nach einigen Scharmützeln doch als General Aladeen zur Oscar-Verleihung kommen durfte, brachte dieser 'die Asche seines kürzlich verstorbenen Freundes Kim Jong Il' mit und schüttete sie über einem Fernsehreporter aus. Weitere Aufmerksamkeit war garantiert und der Hype auf DER DIKTATOR damit ungebrochen.

Doch was ist nun? Wird Sacha Baron Cohen den hohen Erwartungen gerecht? Die Antwort lautet: teilweise. DER DIKTATOR ist ein absolut typischer Cohen. Feinsinniger Humor und unverblümt billige Gags wechseln sich auch in seinem neuen Werk munter ab. Amerikaner und politische Machenschaften werden in ihrer Skurrilität erneut entlarvt. Insofern werden echte Cohen-Fans an DER DIKTATOR garantiert ihren Spaß haben. Doch im Gegensatz zu BRÜNO und BORAT sind die einzelnen Zutaten dieses Mal nicht gut abgeschmeckt. Sie ergeben deshalb kein harmonisches Gesamtbild. So bleibt Cohen in seiner Politik-Kritik viel zu sehr an der Oberfläche. Zwar ist es interessant, wenn er dem Zuschauer nahelegt, dass alle Diktatoren eigentlich nur kleine, spielende Jungs seien, Demokratien aufgrund der immer weiter auseinandergehenden sozialen Schere Diktaturen immer ähnlicher würden, Demokratie nicht immer Demokratie bedeute und dass bei der 'Befreiung' eines Landes wie Afghanistan selten der Friedensaspekt, sondern vielmehr wirtschaftliche Interessen eine entscheidende Rolle spielen würden. Die schiere Masse an Anspielungen, Kritikpunkten und Veralberungen führt jedoch dazu, dass kaum ein Aspekt tiefergehend behandelt wird. Für den Zuschauer bleibt es bei blitzlichtartigen Gedankenanreizen. 

Zudem bewegt sich DER DIKTATOR humoristisch auf sehr niedrigem Niveau. Eine Darmentleerung spielt in der Geschichte eine entscheidende Rolle, ein abgehackter Kopf verkommt zum Running-Gag.  Auch die restlichen Witze sind nicht gerade geistreich. Vermutlich hat Cohen auf diese Mittel zurückgegriffen, damit sich auch Leute unter 20 DER DIKTATOR anschauen und dadurch 'unabsichtlich' damit beginnen, sich stärker mit Politik auseinanderzusetzen. Doch was bringt ein einzelner Kritikpunkt, wenn er in der Masse untergeht?


WERTUNG:

6/10

TRAILER:

Der Diktator

Donnerstag, 20. September 2012

Kritik zu: "Piranha 3DD/ Piranha 2 3D"


DVD-Start:

Verleih: 13.09.2012
Verkauf: 04.10.2012

EXTRAS:

Hinter den Kulissen, Audiokommentar der Filmemacher, The Story Behind the DD, The Hoffastic World of David Hasselhoff, geschnittene Szenen, Interviews mit Regisseur John Gulager und den Darstellern Danielle Panabaker, David Hasselhoff und Gary Busey, Kurzfilme "A Lesson with John McEnroe" und "Wet and Wild" mit David Koechner

REGIE:

John Gulager ("Feast")

CAST: 

Danielle Panabaker ("The Ward"), David Hasselhoff ("Baywatch"), Matt Bush ("Margaret"), Katrina Bowden ("American Pie: Das Klassentreffen"), David Koechner ("Snakes on a Plane"), Jean-Luc Bilodeau ("LOL - Laughin out loud"), Adrian Martinez ("Kick-Ass"), Christopher Lloyd ("Zurück in die Zukunft"), Sierra Fisk ("Ashes")

INHALT:

Ungefähr ein Jahr nach den Geschehnissen im Lake Victoria kommt es erneut zu einem beängstigenden Massaker durch Piranhas. Weil der Besitzer (David Koechner) des Big Wet Water Parks nur an seinen Profit denkt und deshalb beim Bau seines Vergnügungsareals einige Sicherheitslücken übersieht, ist es den blutrünstigen Monstern mit den scharfen Zähnen möglich stromaufwärts zu schwimmen und im Freizeitbad hungrig über die Besucher herzufallen.

Diese sind den urzeitlichen Monstern schutzlos ausgeliefert, weshalb Mensch um Mensch draufgeht. Die resolute Maddy (Danielle Panabaker) sowie ihre Freunde Kyle (Chris Zylka) und Barry (Matt Bush) wollen jedoch nicht tatenlos zusehen wie zahllossen Besuchern Arme, Beine, Köpfe und andere Körperteile weggefressen werden, weshalb sie sich dazu entschließen in die Offensive zu gehen und mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln dem blutigen Treiben ein Ende bereiten wollen.  

KRITIK:

Wenn du denkst es geht nicht mehr trashiger als in PIRANHA 3D, kommt einfach dessen zweiter Teil PIRANHA 3DD bzw. PIRANHA 2 daher. John Gulager als Nachfolger von Alexandre Aja auf dem Regie-Stuhl, wartet mit noch mehr Trash, barbusigen Mädels und fleischfressenden Piranhas auf - es gibt schlicht von allem mehr. Und das ist überaus amüsant anzusehen, da sich der Film zu keiner Sekunde selbst ernst nimmt. Körperteile gehen im Minutentakt verloren und das auf immer verschiedene Weisen, sodass man sich für manche Momente sogar in einem FINAL DESTINATION-Film wiederzufinden glaubt. Doch so viel Rafinesse bietet PIRANHA 3DD dann doch nicht. Denn mehr als eine blutige Party soll der Horrorkracher auch nicht sein. Dabei stört es nicht, dass der zweite Teil den ersten Teil storymäßig fast zu 100 Prozent kopiert.

Neben den diversen lustig anzusehenden Tötungsarten, gefallen (natürlich) auch die nackten Tatsachen. Die Damen sind wirklich hübsch und jung, einziges Manko: Die Nacktnixen sind alle Silikonträgerinnen. Nicht eine natürliche Titte ist zu sehen. Dabei waren mit Danielle Pannabaker und Meagan Tandy zwei Damen dabei, die nicht nur megascharf aussehen, sondern auch noch natürliche Schönheiten sind. Vor allem von letzteter hätte man gerne noch mehr gesehen, doch leider wird sie Bikini-tragend schon nach wenigen Minuten verheizt.

Wie bereits in PIRANHA 3D, gibt es auch in dessen Fortsetzung zahlreiche Gastauftritte. Neben Vingh Rames und Peter Lloyd, sind dieses Mal auch David Koechner sowie David Hasselhoff mit von der Partie. Letzterer glänzt zwar nicht unbedingt durch schauspielerisches Können, beweist aber eine Menge Selbstironie. Vor allem bezüglich seiner BAYWATCH-Zeit gelingen ihm einige gute Gags. Den allerbesten bekommt man allerdings nach dem offiziellen Abspann zu sehen. So lohnt es sich den Edeltrash PIRANHA 3DD bis zur allerletzten Sekunde anzusehen, selbst wenn einem die Horrorkomödie vorher womöglich nicht so gut gefallen hat.


WERTUNG:

6/10

TRAILER:

Piranha 3DD

Montag, 17. September 2012

Kritik zu: "Kriegerin"


DVD-Start:

Verleih: 10.09.2012
Verkauf: 09.10.2012

EXTRAS:

Making Of; Hinter den Kulissen; Interviews; Unterrichtsmaterial; Originaltrailer; Trailershow

REGIE:

David Wnendt

CAST: 

Alina Levshin ("Krankheit der Jugend"), Jella Haase ("Lollipop Monster"), Gerdy Zint, Lukas Steltner, Winnie Böwe, Uwe Preuss

INHALT:

Im Osten Deutschlands ist wenig los, erst recht in der Provinz. Die Mehrheit der Bevölkerung ist arbeitslos. Die wenigen offenen Stellen schnappen Ausländer zu Unrecht den Deutschen weg. Diese Meinung vertritt zumindest die rechtsextreme Marisa (Alina Levshin). Sie ist zwanzig Jahre alt und wächst in einer von Arbeitslosigkeit geprägten ostdeutschen Kleinstadt auf, in der Neonazis besonders stark vertreten sind. Auch Marisa ist Mitglied einer fremdenfeindlichen Vereinigung. Mit ihrem Freund Sandro (Gerdy Zint) und dessen Kumpels beleidigt sie Ausländer, ruft nazionalsozialistische Parolen, randaliert und besäuft sich regelmäßig.

Deshalb ist es auch kein Wunder, dass Marisa sich in ihrem Supermarkt-Job weigert Ausländern etwas zu verkaufen und sie dafür nicht bestraft wird. Die Einstellung der 20-Jährigen ändert sicht erst, nachdem sie den Asylbewerber Jamil (Najebullah Ahmadi) bei einem Autounfall anfährt. Sie lernt den Jungen infolgedessen näher kennen und stellt fest, dass der Ausländer nicht ihrem Feindbild entspricht. Doch das Befreien aus dem braunen Sumpf, ist für Marisa alles andere als einfach.

KRITIK:

Nach Meinung von Regisseur und Drehbuchautor David Wnendt hat jeder Mensch rechtsextreme Seiten in sich. Wie leicht diese zum Vorschein kommen kann, zeigt er in KRIEGERIN. Sein chronologisch erzähltes Drama ist ungemein fesselnd und beeindruckt mit seiner sehr detailliert ausgearbeiteten Geschichte. Diese zeichnet ein realistisches Bild des Rechtsextremismus' in der ostdeutschen Provinz. Diese genaue Zeichnung war dem Regisseur möglich, weil er mehrere Wochen durch Ostdeutschland reiste und dort einschlägige Gruppen, deren Lokale und Diskotheken besuchte. Außerdem traf Wnendt sich explizit mit rechtsextremen Frauen, um bei seiner Protagonistin nichts falsch zu machen und in keine Klischees zu verfallen.

Diese wird von Alina Levshin sehr glaubhaft verkörpert. Der Schauspielerin gelingt es ihre Figur erst hassenswert und dann liebenswert erscheinen zu lassen. Neben Levshin verblassen Kodarsteller wie Jella Haase, obwohl diese ebenfalls sehr authentisch spielen.

Durch die von Fremdenhass geprägten Morde der drei Neonazis Uwe Mundlos, Beate Zschäpe und Uwe Böhnhardt erhielt das Thema Ende 2011/Anfang 2012 pünktlich zum Kinostart von KRIEGERIN erschreckende Aktualität. Während viele Medien Neonazis meist als straff organisierte Einheit darstellen, machte Wnendt zuvor andere Erfahrungen und macht dies in seinem Drama deutlich. Er zeigt das rechtsradikale Milieu als verrohrte Horde, deren Mitglieder sich untereinander nicht ausstehen können.

KRIEGERIN ist ein großartiger Film, dessen Drehbuch sowie Hauptdarstellerin Alina Levshin erfreulicher Weise beim Deutschen Filmpreis 2012 mit einer Lola als bestes Skript bzw. beste Schauspielerin ausgezeichnet wurden. Noch schöner ist allerdings, dass KRIEGERIN trotz des niedrigen Budgets sowie der unbekannten Darsteller und des unbekannten Regisseurs in Deutschland über 100.000 Zuschauer in die Kinos locken konnte. Das Drama hat es mehr als verdient!


WERTUNG:

9/10

TRAILER:

Kriegerin

Sonntag, 16. September 2012

Kritik zu: "Battle of Empires - Fetih 1453"


DVD-Start:

Verleih: 10.09.2012
Verkauf: 09.10.2012

EXTRAS:

Kinotrailer; Trailershow

REGIE:

Faruk Aksoy ("Recep Ivedik 3")

CAST: 

Devrim Evin, Ibrahim Celikkol ("Karadaglar"), Dilek Serbest ("Tramvay"), Cengiz Coskun ("Nehir"), Erden Alkan ("Mordkommission Istanbul"), Recep Aktug ("Mavi Kelebekler")

INHALT:

Ende des 14. Jahrhunderts ist das Byzantinische Reich noch eine wahre Großmacht. Doch wie alle großen Imperien, findet auch dieses eines Tages sein Ende. Im Jahr 1453 ist es schließlich so weit. Der osmanische Sultan Fatih Mehmed II. (Devrim Evin) fällt mit seinem Heer in Konstantinopel ein und erobert die Stadt in windeseile. Die letzte Bastion des Byzantinischen Reichs ist somit gefallen. Von nun an geht es rasch bergab und das Reich der Osmanen entwickelt sich zur Großmacht. 

Dieser strategisch perfekte und äußerst brutale Feldzug wirkt unter dem Wissen, dass der Sultan zum Zeitpunkt der Eroberung nicht einmal 20 Jahre alt war und die Stürmung Konstantinopels bis ins kleineste Detail geplant hatte, noch beeindruckender. So legt er beispielsweise in weiser Vorraussicht ein schier unendlich großes Waffenlager an, um dem Gegner in jeder Situation gebührend gegenüber stehen zu können.

 

KRITIK:

BATTLE OF EMPIRES - FETIH 1453 ist mit 17 Millionen US-Dollar Produktionskosten der teuerste türkische Film aller Zeiten und zugleich der erfolgreichste in seiner Heimat. Während dort Filme wie AVATAR - AUFBRUCH NACH PANDORA und TITANIC circa 2,5 bzw. 2,8 Millionen Zuschauer für sich gewinnen konnten, lockte Faruk Aksoys Historienepos über 6,5 Millionen Besucher in die Kinos.

FETIH 1453 ist in jeder Szene sein hohes Budget anzusehen. Die Ausstattung ist äußerst hochwertig, die Kostüme sehr detailliert ausgearbeitet und anstatt computeranimierte Figuren, sind in den zahlreichen Massenszenen mehr als Eintausend echte Menschen zu sehen. 

In das Schreiben des Drehbuchs wurde jedoch offensichtlich nicht so viel Geld investiert. Das historische Ereignis ist zwar höchstinteressant, vor allem was die Planung der Feldzüge von Sultan Mehmed II. angeht. Allerdings fehlt es FETIH 1453 an einem gelungenen Spannungsbogen, sodass es immer wieder langatmige Minuten gibt, vor allem im ersten Drittel. Gut und gerne hätte man daher das über 150 Minuten lange Epos um eine halbe Stunde kürzen können, ohne, dass es negativ aufgefallen wäre. Man hätte dann eine durchgängig stringente, unterhaltsame und temporeiche Erzählung gehabt, die nie langweilig wird.

Eine weitere Enttäuschung ist die Besetzung des Titelhelden. Als Sultan Mehmed II. seine Feldzüge durchführte und das osmanische Reich begründete, war er noch nicht mal 20 Jahre alt. Für die Verkörperung seines Charakters wurde jedoch der 33-Jährige Devrim Evin ausgesucht. Nun ist es zwar durchaus üblich, dass in Filmen und Serien jüngere Figuren von (deutlich) älteren Darstellern gespielt werden. Doch im Falle von FETIH 1453 ist die Diskrepanz viel zu groß. Evin sieht nicht mal im Ansatz wie ein unter 20-Jähriger aus, was die Glaubwürdigkeit seiner Figur trotz seines tollen Spiels deutlich untergräbt.

Insgesamt ist FETIH 1453 trotzdem auf jeden Fall sehenswert, da die Ausstattung unglaublich hochwertig ist und das historische Ereignis viel zu bedeutsam und zumindest ordentlich erzählt, als dass man es an der Seite liegen lassen und verschmähen sollte.

WERTUNG:

6/10

TRAILER:

Battle of Empires - Fetih 1453

Samstag, 15. September 2012

Kritik zu: "21 Jump Street"


DVD-Start:

Verleih: 13.09.2012
Verkauf: 13.09.2012

EXTRAS:

Kommentar mit Regisseuren und Darstellern, Zurück auf die Schulbank, 4 Enfallene Szenen

REGIE:

Phil Lord ("Wolkig mit der Aussicht auf Fleischbällchen"), Chris Miller ("Clone High")

CAST: 

Jonah Hill ("Die Kunst zu gewinnen - Moneyball"), Channing Tatum ("Für immer Liebe", "Haywire"), Brie Larson ("Rampart"), Dave Franco ("Fright Night"), Rob Riggle, DeRay Davis ("So spielt das Leben"), Ice Cube ("Sind wir endlich fertig?")

INHALT:

Jenko (Channing Tatum) und Schmidt (Jonah Hill) kennen sich seit der High School und könnten unterschiedlicher kaum sein. Der eine sieht toll aus, ist charmant und beliebt bei den Frauen (Jenko). Der andere wiederum ist klein, dick, hat ein pickeliges Gesicht und keinen Erfolg bei Mädels (Schmidt). Dennoch haben die beiden ein und dasselbe berufliche Ziel: Sie möchten Polizist werden und Verbrechern in waghalsigen Gefechten das Handwerk legen. Doch so aufgregend und actiongeladen sich Jenko und Schmidt das Cop-Leben vorgestellt haben, so unspektakulär startet es, als sie nach einigen Hindernissen die Polizistenausbildung erfolgreich abschließen.

Anstatt sich mit Bankräubern eine Schießerei zu liefern, oder einen flüchtigen Mörder zu fassen, müssen die beiden als Undercover-Agenten an ihrer alten High School arbeiten. Der Grund dafür liegt in ihrem jugendlichen Aussehen. Jenkos und Schmidts Auftrag lautet die Drogendealer der Schule aufzuspüren, um so für ein besseres und vor allem gesünderes Leben der Kids zu sorgen. Schnell stellt das Duo fest, dass ihr Auftrag doch nicht so lahm ist, wie sie dachten. Denn sie finden heraus, dass die Drogen, die in an der High School vertickt werden, bald in der ganzen Stadt angeboten werden sollen.

Doch einfach wird es für Jenko und Schmidt nicht den oder die Verbrecher ausfindig zu machen. Denn wie soll man sich das vertrauen der Schüler erschleichen, wenn heute ganz andere Typen als cool gelten, als zur Schulzeit des Duos? Während früher sportlich muskulöse Jungs am beliebtesten in der High School waren, sind es heute Umweltfuzzis, die sich brav an Gesetze  halten.

 

KRITIK:

Nach ihrem Spielfilmdebüt WOLKIG MIT DER AUSSICHT AUF FLEISCHBÄLLCHEN wagt sich das Duo Phil Lord und Chris Miller mit ihrer zweiten Arbeit an die Kinoversion des Serienklassikers 21 JUMP STREET - TATORT KLASSENZIMMER, welche Johnny Depp zu ersten Ruhm verholfen hat und noch heute Kultstatus genießt.

Während die Serie recht ernst daher kommt, liegt der Fokus der 21 JUMP STREET-Regisseure eindeutig auf den humoristischen Situationen, die sich aus der skurilen Situation ergeben, dass zwei Anfang 30-Jährige Cops zwei Schüler unter 18 spielen sollen. Die gezeigten Szenen sind meistens sehr lustig und extrem derb, vor allem, wenn es um Penis-Witze geht, ohne die eine an Jugendliche und junge Erwachsene gerichtete Komödie heutzutage wohl kaum mehr auskommt.

Auch ansonsten hat die Kinovesion mit der Vorlage außer der Prämisse nur noch wenig gemein. So gibt es zahlreiche Modernisierungen, die durchweg Sinn machen. Beispiesweise sind nicht mehr die athletischen Sportler die angesagtesten Typen der Schule, sondern Umweltschützer. Auch die Methode Frauen erfolgreich flach zu legen hat sich geändert, geschweige von den Methoden bei Schultests zu schummeln.

Darüber hinaus bietet 21 JUMP STREET zahlreiche kreative Anspielungen auf seine Serien-Vorlage aus den 1980er-Jahren sowie aktuelle Trends (Beispiel: Apple), so dass auch die Leute der Komödie etwas abgewinnen können, die mit dem derben Humor des Kinoablegers nicht klar kommen.


WERTUNG:

7/10

TRAILER:

21 Jump Street